15. Juni 2009

Teil 14: Hunde sind reine "Fleischfresser"

Vor einigen Tagen sprach ich mit einer Hundebesitzerin, der von einem Fachhändler geraten wurde, ihrer Fellnase reines Fleisch zu verfüttern. Keinesfalls dürfe ein Hund Getreide oder anderes erhalten.

Auch wenn ich die kommerziellen Sinn dieser Aussage verstehe, halte ich ihn doch für immens gefährlich. sicherlich ernähren sich alle Caniden hauptsächlich von Fleisch...aber eben nicht ausschließlich.

Dingo mit Beute

Jeder, der einen erfolgreich jagenden Hund beobachtet hat, der seine Beute auch verspeist, weiß, dass Hunde nicht hergehen und das erlegte Wild fachmännisch ausweiden, häuten und in mundgerechte, 'schuldigung, maulgerechte Stücke schneidet. Vielmehr wird das opfer komplett, also mit Haut und Haar, mit Herz und Darm verspeist. Bei größeren Beutetieren wird sogar zuerst die Bauchhöhle geöffnet und die enthaltenen Innereien gefressen. das der Räuber auch hierbei darauf verzichtet, Magen und Darm vor dem Verzehr zu säubern kann man sich denken.

Mein Lenchen hat die Angewohnheit, erlegte (oder bereits tot gefundene) Karnickel von vorne nach hinten wegzukauen...nichts für empfindliche Seelen, kann ich ihnen versichern. Normalerweise lasse ich das auch nicht zu, aber manchmal is' Madame nu' mal schneller als ich...

Aber zurück: In den Innereien, gerade in der Leber, sind viele wichtige Vitamine und andere Stoffe gebunden, die der Hund zum Überleben braucht. Auch der im Magen und Darm enthaltene Rest der letzten Mahlzeiten wird mit verspeist. Wie jeder weiß, enthält z.b. eine Karotte viel wichtiges Provitamin A. Dieses kann ein Fleischfresser nicht selber aufschlüsseln. wenn es jedoch von einem Vegetarier vorverdaut ist, kann auch der Wuff was damit anfangen. Insoweit ist ein Hund (oder auch Gevatter Wolf) geradezu darauf angewiesen seinen Bedarf auf diesem Wege zu decken.

Kein Beutetier besteht nur aus Fleisch. Leider habe ich bislang noch keine genauen Zahlen gefunden, aber ein guter Teil der Beutemenge besteht aus Knochen und Knorpel, Innereien, Fell usw. Es wäre kompletter Unsinn, dermaßen viele Kalorien ungenutzt zu lassen. Bartgeier z.b. ernähren sich zu rund 80% von Knochen, wie ich letztlich in der Doku "Zum Geier "hören durfte. Diese enthalten ein mehrfaches an Kalorien, als die gleiche Menge an schierem Fleisch. Es macht also durchweg Sinn, die Beute komplett zu fressen.



Bartgeier
Wie man jetzt den Futterbedarf seines Lieblings deckt, bleibt jedem selber überlassen. Entweder man nutzt das Futter der Industrie, das in den allermeisten Fällen nach bestem Wissen zusammengemischt wurde* oder man "barft" seinen Hund satt...ganz harte versuchen, ihren Hund vegetarisch zu ernähren. Ich gebe zwar zu, dass das geht, würde es aber nie selber versuchen...was aber auf jeden Fall in die Hose gehen wird, die Fellnase mit purem Fleisch zu füttern. damit steuert man mit ziemlicher Sicherheit auf eine Unterversorgung zu.

Wie immer gilt: Holen sie ihren Hund da ab, wo er steht. und auch wenn der Zwergpudel mit seinem Mäntelchen und Schleifchen noch so niedlich aussieht: er ist ein (verkleidetes) Raubtier...




* Kleine Anekdote am Rande: Wissen Sie, warum es hunderte von Dokus über die Produktion von menschlicher Nahrung, aber nur ein handvoll über die Futtermittelproduktion gibt? Ich hab mal eine große Produktionsfirma gefragt: Es ist zu ekelig. Kaum ein Zuschauer möchte mitansehen, wie ganze Kühe Schweine und was die Jung noch so reinpacken, in einen gigantischen Wolf geschmissen wird...warum nur?

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